Der Name

Mit Abraxas verbinden wir den Raben "Abraxas" aus dem Kinderbuch, aber auch die LP von Santana. Aber was verbirgt sich noch dahinter? -

Abraxas ist ein Gottesname, der in den hellenistischen Zauberpapyri und auf Amulettsteinen des Altertums und Mittelalters auftaucht. Der Gottesname mit sieben Buchstaben wird den sieben Wochentagen zugeordnet. Auf Amuletten wird Abraxas als römischer Krieger mit Hahnenkopf und Schlangenbeinen dargestellt. Als Zeichen seiner Macht trägt er eine Peitsche und einen runden Schild. Möglicherweise handelt es sich um ein Glückssymbol, ein Siegeszeichen, das den heraufdämmernden neuen Tag und Morgen verkündet. [griech. Zauberwort mit dem Zahlenwert 365]

Auf Beinen, die zwei gewundene Schlangenleiber darstellen,ist der Oberkörper der eines Kriegers in Rüstung, der eine Peitsche als Zeichen seiner Macht in der einen Hand und den runden Schild in der anderen hält. Das Haupt ist der Kopf eines Hahns: diesen finden wir seit jeher als Vekünder des neuen Tageslichts, darum des Siegens und des Morgens.

Der Sinn der Abraxas-Amulette scheint übereinstimmend denen der Drachenbesieger auf alcheministischen Bildern oder den "Reitern auf dem Greif" in der Ritterdichtung zu sein, die selbe Darstellung eines Mannes, der den Reigen der zeitlose Kräfte erkennt und sich am Morgen des neuen Tages, also in seiner unmittelbaren Gegenwart, durchzusetzen vermag.

Der gnostisch-römische Abraxas wurde (und wird) darum zweifellos als das Zeichen für Sieg und Glück verwendet.

Der Rabe:

Der Sage nach war der Rabe ursprünglich weiß und schön. Die Indianer glauben, seine schwarze Farbe habe er durch eine frühere Bemalung bekommen oder dadurch, dass er sich verbrannte, als er das Feuer raubte. Man glaubte auch, er würde eine weiße Feder bei sich tragen, die er aber vernichtet, denn derjenige, der sie bekommt, wird glücklich und weise. Bereits in der antiken und talmudischen Vorstellung heißt es, der Rabe würde seine Jungen aus dem Nest werfen, daher die Ausdrücke "Rabenvater" und "Rabenmutter".

Als kluger Vogel warnt der Rabe die Kinder im Wald vor dem Jäger.

Wohl wegen seiner Klugheit wurde ihm Übles nachgesagt: er sei Betrüger, Lügner, undankbar, geizig, diebisch... Andererseits gilt er als Muster der Gattenliebe.

Im Dämonen und Zauberglauben spielt der Rabe eine große Rolle. Hexen erscheinen gerne als Raben oder werden zumindest von einem Raben begleitet.

Die Schüler der "schwarzen Schule" und die Freimaurer sollen in Rabengestalt in der Loge zusammensitzen.

Es heißt: Wer dei Hexen beim Sabbat belauscht, wird von den Raben verfolgt.

Seit der Antike tritt der Rabe als Beauftrgter Gottes, als prophetischer Vogel, als Orakelvogel, als Wetterverkünder und in einem speziellen "Rabenzauber" auf.

"Der Vogel kämpft sich aus dem Ei.
Das Ei ist die Welt.
Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören.
Der Vogel fliegt zu Gott. Der Gott heißt Abraxas."
(Hermann Hesse, aus "Demian")